Sie lehren verkehrt: Beim Lernen darf es kein themenfremdes Spielzeug geben. Wenn Töpfchen, dann Töpfchen und nicht Bilderbuch, wenn wickeln, dann wickeln und nicht Spielzeug, wenn essen,
dann essen und nicht mit dem Kinderwagen juckeln. Wenn duschen, dann duschen und nicht Wassereimerschippe, wenn musizieren, dann musizieren und nicht Fernsehen, wenn Fernsehen, dann Fernsehen
und nicht essen. Es ist nämlich ein Trugschluss, dass man durch "Multitasking" Zeit spart: Das genaue Gegenteil ist der Fall, wenn alles gleichzeitig durcheinander gemacht wird. Aber es ist ihnen nicht bewusst. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass man
eigentlich gar keine Zeit "sparen" kann: Maximal kann man für sich selbst Hektik organisieren, um sich andererseits zu langweilen. Darüber hinausgehend kann man Zeit nur "sparen", wenn man
sie anderen auf der einen Seite wegnimmt, um sich auf der anderen Seite noch mehr zu langweilen. Das ist jedoch über kurz oder lang immer ein Bumerang, was man wiederum nur erkennt, wenn man
mit ehrlichem Herzen sieht. Das ist im Kleinen so wie im Großen.
Carmen Hoyer, 23.07.2022
Carmen Hoyer, 23.07.2022